Chancen vs. Risiken: Die Frage ist nicht ob Digitalisierung, sondern wann

14. Februar 2023
Von Quentin Aeberli

Digitalisierung ist nach wie vor ein Top-Thema in allen Bereichen. Und doch wird immer noch gehadert, mit der schnelllebigen digitalen Zeit zu gehen – vor allem in der Kommunikation lässt die Umsetzung auf sich warten.

«Digitalisierung erfordert Mut, aber es lohnt sich.»

Andreas Mueller, COO beUnity AG

Obwohl die Digitalisierung mittlerweile in ziemlich allen Bereichen Tatsache ist, tun sich viele Organisationen damit schwer, die Chancen der digitalen Welt zu nutzen. Vielmehr wird über mögliche Risiken diskutiert, wodurch die optimale Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie oft ins Stocken gerät.

Die Digitalisierung schreitet vor allem in der Kommunikation schnell voran.

Gerade in der Kommunikation schreitet die Digitalisierung laufend voran. Kaum hatten wir uns an E-Mails gewöhnt, mussten wir Neuigkeiten per Newsletter schreiben und im Intranet vefassen, um sie nochmals später auf Social Media komplett anders zu veröffentlichen. Und als wäre dies nicht schon genug, kamen durch die Datenschutz-Diskussionen wiederum neue Plattformen auf, um mit den eigenen Mitgliedern in Kontakt zu treten.

Stehen bleiben verboten

Doch nicht nur für Verbände gilt: Stehen bleiben verboten! Nur weil man zur Jahrtausendwende das Intranet eingeführt hat, heisst das nicht, dass man für die nächsten 20 Jahre keine Innovation mehr in die Kommunikation bringen muss.

Nicht nur die Technologie, auch die Kommunikation hat sich in den letzten Jahren stark verändert.

Ein Grund für die rasante Entwicklung ist das Verhalten und die Erwartungen der Zielgruppen. Gerade die Ansprüche der eigenen Mitglieder, seien es Mitarbeitende oder Netzwerk-Mitglieder, sind gestiegen. Es bedarf keiner prophetischen Fähigkeiten, um für die nächsten Jahre einen erheblichen Wandel im Bereich der Kommunikation vorherzusehen. Transparenz und Offenheit werden gefordert und gefördert. Eine Forderung, die mit E-Mails nicht erfüllt wird.

Dies ist auch den Organisationen mittlerweile bewusst. Viele reden darüber, dass sie Transparenz und Offenheit bei ihren Mitarbeitenden, Mitgliedern, Teams, Arbeitsgruppen etc. vorantreiben wollen. Doch geht es um die Umsetzung, wird lieber über Risiken spekuliert als die Chancen ins Auge gefasst.

Die Angst vor der Kritik

Die Chancen, um die Glaubwürdigkeit der kommunizierten Informationen zu optimieren, sind eigentlich relativ einfach: Dialogmöglichkeiten müssen geschaffen werden. Die Menschen, bzw. die Zielgruppen wollen involviert werden, eine Stimme und bei gewissen Themen gar ein Mitspracherecht erhalten.

Doch genau hier schlummern die geheimen Ängste der Organisationen. Eine offene, bi-direktionale Kommunikation erfordert Transparenz. Eine transparente Kommunikationsplattform erlaubt aber eben auch Kritik und negatives Feedback, was erstmal niemand gerne hat. Die Furcht, dass zu viel ungefilterte Kommunikation von Nachteil sein könnte, schwebt über diesem Thema wie eine grosse, dunkle Wolke.

Jeder Mensch erhält gerne fünf Sterne: Doch auch negatives Feedback kann sehr wertvoll sein, um weiterzukommen.

Dies ist Grund Nummer 1, warum sich viele Organisationen vor einer Community-Plattform scheuen. Sollte man deswegen dieses Vorhaben in die Zukunft vertagen?

Nein. Denn verzichtet man auf Mitspracherecht und Offenheit, entsteht bei den Menschen auf längere Zeit ein ungutes Gefühl, nicht alle notwendigen Informationen zu erhalten, ausgeschlossen zu sein oder gar nicht die ganze Wahrheit gesagt zu bekommen. Wenn ein solches Gefühl entsteht, entsteht Unruhe. Das Engagement sinkt und am Ende kommt es mehr und mehr zu Missverständnissen. Das Vertrauen in die Organisation und die gemeinsamen Ziele ist in Gefahr.

Nur weil Kritik und negatives Feedback möglich sind, sollte man also nicht von einer offenen und transparenten Kommunikation absehen. Im Gegenteil – man sollte dies als Chance betrachten, um zu lernen und sich zu verbessern. Kritik und Feedback sind wichtige Werkzeuge, um die Leistung und Effektivität einer Organisation zu verbessern. Es eröffnet die Möglichkeit, direkt von den Mitgliedern zu erfahren, was gut funktioniert und was verbessert werden muss.

Die Chance auf eine nachhaltige Entwicklung

Eine digitale und bi-direktionale Kommunikation bietet aber vor allem langfristig gesehen zahlreiche Vorteile für Organisationen und Gemeinschaften. Eine aktive Community kann einen transformativen Effekt auf ihre Mitglieder haben und dadurch der Organisation einen höheren Wert bringen.

Wenn Mitglieder oder Mitarbeitende sich online vernetzen, diskutieren und zusammenarbeiten, wird sehr schnell der Informationsaustausch verbessert. Eine digitale Plattform ermöglicht es den Mitgliedern, jederzeit und von überall aus Zugang zu Informationen und Ressourcen zu erhalten. Es dient auch als Werkzeug zur Sammlung von Daten, was die Entscheidungsfindung und Optimierung der Aktivitäten der Organisation erleichtert. Ein höheres Gefühl der Zugehörigkeit führt zu mehr Zufriedenheit und Engagement, was die Bindung der Mitglieder und Mitarbeiter stärkt.

Lassen Sie die Mitglieder mitreden, dann kommt auch viel Gutes zurück! Bild: Tim Marshall / unsplash

Wichtig ist jedoch, dass man bereit ist, auf Kritik und Feedback konstruktiv zu reagieren und es als Chance zur Verbesserung anzusehen. Eine ausgewogene Herangehensweise, die sowohl die Vorteile einer offenen Kommunikation als auch die Bedürfnisse der Organisation berücksichtigt, ist dabei von entscheidender Bedeutung.


Mehr erfahren

Unter dem folgenden Link erfahren Sie mehr darüber, welche Möglichkeiten die Digitalisierung hinsichtlich einer interaktiven Kommunikation bietet.

Quentin Aeberli, Kommunikation beUnity AG

Quentin Aeberli

«Meine damalige Deutschlehrerin würde ihren Augen nicht trauen, wenn sie wüsste, dass ich Blogs schreibe.»
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