Der Fussballverband Nordwestschweiz will die Kommunikation unter den Schiedsrichter:innen verbessern und eine gesunde Feedbackkultur einführen. Gemeinsam mit dem Schweizer Startup beUnity lanciert er deshalb einen digitalen Treffpunkt. Ziel ist es, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und die Mitglieder länger an den Verband zu binden.
David Huwiler ist Leiter der Schiedsrichter-Rekrutierung beim Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS) und selbst Schiedsrichter der zweithöchsten Liga der Schweiz. Der 27-Jährige kennt das Schiedsrichterwesen somit bestens – sowohl von vor als auch hinter der Kulisse. Fragt man den gebürtigen Laufentaler, was (neben Corona) derzeit das grösste Problem sei, ist die Antwort klar: Trotz der spannenden und vielseitigen Aufgabe kämpfe man damit, die Unparteiischen langfristig zu binden. «Viele neu ausgebildete Schiedsrichter:innen verlassen uns relativ früh wieder. Dies liegt wohl daran, dass die Kommunikation und die Organisation etwas zu kompliziert und nicht niederschwellig genug sind. Es entsteht keine Community, wodurch man auch nicht Grund genug hat, unbedingt dabeizubleiben.»
Um sich diesem Thema anzunehmen, möchte der Challenge-League-Schiedsrichter das Problem an der Wurzel packen. Durch eine verbesserte und interaktive Kommunikation sollen die Schiedsrichter:innen mehr miteinander in Kontakt kommen und das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander stärken. Dafür hat sich der Verband entschieden, einen digitalen Treffpunkt ins Leben zu rufen. Auf der Community-App des Schweizer Startups beUnity soll die Schiedsrichter-Familie wieder zusammenfinden.
David Huwiler, bitte stellen Sie Ihren Verband und dessen Aufgabe kurz vor.
Der Fussballverband Nordwestschweiz ist für den Spielbetrieb in der Region zuständig. Dazu gehört auch die Schiedsrichterkommission, welche unter anderem Kurse für Schiedsrichter:innen organisiert, Talente betreut und den ganzen Administrations-Bereich abdecken. Das primäre Ziel der Kommission ist es, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und stetig neue Schiedsrichter:innen auszubilden und weiterzubilden.
Die Kommission ist dabei in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Schiedsrichter-Verband (SSV), welcher als eine Art Gewerkschaft für die Schiedsrichter:innen fungiert. Er vertritt ihre Interessen und führt regelmässig Events durch, wenn die aktuelle Lage dies erlaubt. Die Mission des SSV lautet, das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander zu fördern und somit ebenfalls das Ziel der Kommission zu unterstützen.
Wo liegt zurzeit das grösste Problem im Schiedsrichterwesen?
Grundsätzlich ist es immer schwieriger geworden, die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter an der Stange zu halten. Wir bilden zwar stetig neue Unparteiische aus, jedoch verzeichnen wir gleichzeitig viele Abgänge. Man möchte zwar Anreize schaffen wie höhere Löhne etc., doch das Problem liegt woanders. Das Zusammengehörigkeitsgefühl muss gestärkt werden. Den Mitgliedern muss ein Ort für einen offenen Austausch gegeben werden, um Probleme zu teilen, Gleichgesinnte zu finden und Unterstützung aus der Community zu erhalten.
Wo sehen Sie konkreten Handlungsbedarf, um dieses Problem zu lösen?
Die Kommunikation mit und vor allem unter den Schiedsrichter:innen ist verbesserungswürdig. Es gab zwar ein jährliches Heft, doch wer liest das schon richtig? Zudem wurde bisher nur in eine Richtung kommuniziert und meistens per Mail oder Webseite. Interaktionsmöglichkeiten für Feedback oder für die gegenseitige Vernetzung wurden keine geboten. Während die Digitalisierung in den letzten Jahrzenten in vielen Bereichen implementiert und zum Fortschritt beigetragen hat, ist im Schiedsrichterwesen leider nicht so viel passiert. Grund dafür sind fehlende zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen. Eine Krankheit, an welcher viele Verbände mit ehrenamtlicher Arbeit leiden.
Nun lancieren Sie gemeinsam mit dem Schweizer Startup beUnity einen digitalen Treffpunkt. Was erhoffen Sie sich dadurch?
Die Community-App von beUnity vereint verschiedene Tools, welche bisher auf verschiedenen Kanälen genutzt werden mussten. Wir können Umfragen starten, Termine koordinieren, haben einen Marktplatz und können gleichzeitig eine formelle sowie informelle Kommunikation mit den Schiedsrichter:innen gewährleisten – und das auf einer einzigen App. Mit den einzelnen Gruppen kann die Kommunikation zudem strukturiert werden, ohne dass sie als Teil der ganzen Community verloren gehen.
Der digitale Treffpunkt wird somit Dreh- und Angelpunkt unserer Kommunikation sein, worauf auch die Mitglieder selbst die Möglichkeit haben, zu Wort zu kommen und sich miteinander zu vernetzen. Dieser interaktive und niederschwellige Austausch soll dazu führen, dass die Schiedsrichter-Familie wieder näher zueinander findet.
Was bedeutet es für den Schweizer Fussball, wenn Schiedsrichter:innen langfristig gebunden werden können?
Das Formen einer Community führt grundsätzlich dazu, dass Schiedsrichter:innen länger dabei bleiben, der Bestand nachhaltig gehalten oder sogar vergrössert wird und somit der Spielbetrieb problemlos weitergeführt werden kann. Ein verstärkter Austausch fördert jedoch auch den Ausbildungsgrad der einzelnen Schiedsrichter:innen und stärkt das Selbstbewusstsein der Unparteiischen, was sich auf den Plätzen der Regionalligen positiv auswirken würde.
Der Fussballverband Nordwestschweiz hat den Schritt gewagt und mit beUnity in seinem Verband auf eine zeitgemässe Kommunikation umgestellt. Und Sie? Vereinbaren Sie unter folgendem Link eine Demo oder erstellen Sie eine Community und testen Sie die Plattform gleich selbst kostenlos aus.