Das Problem liegt selten bei den Mitgliedern – 4 Ursachen für inaktive Communities

23. März 2023
Von Quentin Aeberli
Kategorie: Community, Stories

Die Mitglieder sind unmotiviert und interessieren sich generell nicht dafür, was in der Community abläuft. Dies ist leider keine Ausnahme und meistens liegt es nicht an den Mitgliedern, dass sie langsam aber sicher das Interesse an der Community verlieren. Doch wie kommt es überhaupt so weit? Was führt eigentlich zu Inaktivität in einer Community? In diesem Beitrag gehen wir dieser Frage nach und zeigen die meist gesehenen Probleme für Frustration in Communities auf.

Erfahren Sie in unserem Blog «Der grosse Community-Frust: Wann es Zeit ist, etwas zu ändern» mehr darüber, mit welchen Frustrationen Community-Verantwortliche zu kämpfen haben.

1. Mangelndes Onboarding

Die häufigste Ursache dafür, weshalb sich neue Mitglieder kaum einbringen oder sich nicht für die Community interessieren, liegt am fehlenden Onboarding-Prozess. Dieser dauert zu lange und der Puls der Mitglieder wird dabei nicht abgefragt. Wofür interessieren sie sich? Was ist gerade aktuell? Wo liegen Probleme und wie können wir dabei helfen? Es fehlt die Möglichkeit, seine Meinung einzubringen. Und wenn es dann einmal eine E-Mail mit einer Umfrage gibt, geht sie bei den Mitgliedern unter.

Eine Frau steigt in einen hohen Zug ein.
Der Einstieg ist eine Community ist für viele Mitglieder beschwerlich. Bild: Etienne Boulanger

Auch eine Studie von Higher Logic zeigt, dass fast 50% der Befragten angaben, dass das Onboarding neuer Mitglieder zu lange dauert und ein Hindernis darstellt. Des Weiteren herrscht oft keine klare Übersicht über die Community. Das macht es für neue Mitglieder schwierig, sich einzubringen. So werden Mitglieder nicht ermutigt und befähigt, sich aktiv in der Community zu engagieren. Das hat eine Abnahme des Interesses und des Werts der Community zur Folge.

2. Unübersichtliche Kommunikation

Ein weiterer Faktor, der die Arbeit von Community-Verantwortlichen erschwert, ist die Herausforderung, eine Verbindung zwischen den Mitgliedern herzustellen. Eine Studie von The Community Roundtable zeigt, dass fast 40% der Befragten angaben, dass es zu viele Kommunikationskanäle gibt, was zu Verwirrung und unklarer Kommunikation führt. E-Mail, Brief, Social Media und Website sind nunmal schlicht zu viele Kanäle, um einen Überblick zu behalten.

Das Bild zeigt einen Haufen voller Puzzlesteine.
Für Community-Mitglieder ist es schwierig, das richtige Puzzlesteinchen zu finden unter all den Informationen in ihrem Postfach. Bilf: Hans Peter Gauster

Wenn die Kommunikation zwischen den Mitgliedern und den Community-Managern schlecht ist, haben die Mitglieder gar keine Möglichkeit, sich zu engagieren, da sie sich nicht willkommen oder nicht informiert fühlen. Aber auch die Kommunikation unter den Mitgliedern muss klar und einfach passieren. Wenn sich die Mitglieder nicht kennen oder nicht in der Lage sind, miteinander zu interagieren, führt dies zu einer geringeren Beteiligung und einem geringeren Engagement innerhalb der Community.

3. Fehlende Anreize

Bei vielen Communities liegt das Problem auch darin, dass es für die Mitglieder keinen Anreiz gibt, sich in der Community zu engagieren. Es fehlt eine Belohnungen oder Anerkennung für ihre Beteiligung. Oder die Community bietet nicht genügend Aktivitäten und Angebote, um das Interesse der Mitglieder aufrechtzuerhalten.

Die Freiheitsstatue in New York.
Es muss nicht gleich die Freiheitsstatue sein: Trotzdem muss den Mitgliedern einer Community auch eine Attraktion geboten werden, dabei zu sein! Bild: Crystal Jo

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es Möglichkeiten gibt, das Engagement der Mitglieder zu erhöhen und eine aktive Community aufzubauen. Community-Verantwortliche können beispielsweise Anreize schaffen, um die Mitglieder zu motivieren, sich zu engagieren, oder sie können gezielt nach Mitgliedern suchen, die ein hohes Potenzial für Engagement haben. Durch den Aufbau einer unterstützenden und einladenden Umgebung und den Austausch von Best Practices und Ressourcen mit anderen Community-Verantwortlichen, kann die Arbeit erleichtert werden.

4. Keine Community mehr

Zu guter Letzt muss man sich auch fragen, ob man überhaupt noch von einer Community reden kann. Wenn die aufgeführten Frustrationen Realität werden, kann es auch sein, dass die Mitglieder nicht genug Motivation haben, sich zu engagieren. Sie verstehen womöglich gar nicht, was sie davon haben oder was ihr Nutzen ist. Oder die Mitglieder haben nicht genug Zeit, um sich zu engagieren, da sie beruflich oder privat sehr beschäftigt sind.

Symbolbild der globalen Vernetzung.
Vernetzt zu sein, reicht nicht aus: Eine echte Community steht für die gleichen Werte und verfolgt die gleichen Ziele.

Doch auch in diesem Fall darf man den Kopf nicht in den Sand stecken. Es gibt einen Grund, dass die Menschen noch Mitglied sind. Vielleicht muss man sich lediglich ein bisschen neu erfinden und eine Community-Strategie festlegen.

Lösungsansätze

Wenn Sie eine erfolgreiche Community aufbauen möchten, dürfen Sie die Community also nicht als abgekapseltes Projekt betrachten. Es braucht eine strategische Initiative, die dazu beiträgt, die Werte und Ziele der Organisation zu verwirklichen.

Wie diese Community-Strategie aussehen sollte und welche Lösungsansätze sonst noch vorliegen, zeigen wir Ihnen in unserem Whitepaper «Der grosse Community-Frust: Wieso viele daran scheitern, für glückliche Mitglieder zu sorgen» auf.

Quentin Aeberli, Kommunikation beUnity AG

Quentin Aeberli

«Meine damalige Deutschlehrerin würde ihren Augen nicht trauen, wenn sie wüsste, dass ich Blogs schreibe.»
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